Über das Bauvorhaben Bauleiter Ole Craß berichtet
29.09.2016 | »Beim Bauvorhaben Hotel Hafen Flensburg handelt es sich um eine ›klassische‹ innerstädtische Baumaßnahme. Bei Bauprojekten dieser Art treten diverse Probleme in Sachen Baustelleneinrichtung und Anlieferung auf. Die Berücksichtigung der Nachbarn und entstehende Verkehrsbehinderungen sind nur zwei weitere Aspekte, die außerdem beachtet werden müssen.
Im Zuge der Erstellung des Hotels werden insgesamt acht Häuser miteinander verbunden. Dabei handelt es sich um Häuser verschiedener Baustile und aus unterschiedlichen Jahrhunderten – vom 17. Jahrhundert bis hin zu einem Neubau. Die größte Aufgabe war hierbei die Herstellung der Barrierefreiheit über alle Häuser, trotz unterschiedlicher Gebäude und Geschosshöhen. Im Bereich des Neubaus wurde eine Tiefgründung erforderlich. Da sich das Hotel direkt am Hafen befindet, stehen die Gebäude auf ehemaligen Auffüllungen, die für sie nicht tragfähig waren. Dazu kommt, dass der Neubau eine Tiefgarage erhalten hat, die sich teilweise unterhalb des Wasserspiegels befindet.
Eine ganz besondere Herausforderung ist die Sanierung der zum Ensemble gehörenden alten Häuser. In einem Fall blieb nur die straßenseitige Fassade stehen, die aufwendig im öffentlichen Raum abgefangen werden musste. Ein weiteres Gebäude wurde komplett entkernt und musste im Inneren mit einer 60 Tonnen schweren Stahlkonstruktion abgefangen werden. Anschließend wurde ein neues Gebäude in die bestehende Fassade eingebunden. Für den Aufzugs- bzw. Treppenhauskern war eine Spezialtiefgründung erforderlich, die innerhalb des Gebäudes hergestellt wurde. Für die neuen Decken wurden ebenfalls Spezialkonstruktionen eingesetzt, die neben Brandschutz und Schallschutz auch noch die aufwendigen Konstruktionen/Leitungsführungen der Haustechnik berücksichtigen. Aufgrund der erwähnten acht Häuser ist die technische Anbindung für IT, Lüftung, Heizung und Wasser in allen Gebäuden sehr aufwendig und führte zu vielen kleinteiligen Lösungen. Diese Lösungen mussten auch hinsichtlich des Brandschutzes – dem in diesen Häusern aufgrund der vorhandenen Fachwerkhäuser eine sehr große Rolle zukommt – berücksichtig werden.«